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Rainer
Bonhorst
Dr. Antonia Cervinski-Querenburg
Daaf ich Sie noch ma
wat lernen
mit
Illustrationen
von Michael Hüter
64 Seiten · gebunden · 9,90 €
ISBN 978-3-922750-47-5
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Unser
Sprachforscherin
hat getz zwaa son Lernstuhl, wo die ihre Studenten wat lernt (Seite 4).
Aber wat se uns so lernt, is ganz eimfach. Steht auch in
ihre Emscher-Grammatik (Seite 30): Ruhrdeutsch is, wie wenne wie von
selber sprichs. In Dr. Antonia ihr Büchsken gibt et ne Menge alte
Bekannte. Zum Beispiel den mit dat aufe Hemd (Seite 11) und den mit die
heiße Kirschen (Seite 16) und den mit den Revier-Goethe (Seite 48).
Aber dat Doktorken hat auch en ganzen Packen echt neue Stückskes auf
Lager: Dat mit dat Rosane (Seite 40) und dat mit dat Kulturrevier seine
Kulturbeutels (Seite 44) und die mit die Omma-Auma-Linie (Seite 36).
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Dr.
Antonia und die Pommesbude
Reporter: Frau Dr. Antonia
Cervinski-Querenburg, was treibt Sie eigentlich immer an diese
Würstchenbuden?
Dr. Antonia: Hunger. Aber nich alleine.
Reporter: Wen nehmen Sie denn mit?
Dr. Antonia: Et is nich alleine den Hunger, wat mich anne Bude treibt.
Reporter: Ach so. Sondern? Was noch?
Dr. Antonia: An sonne Pommesbude krich ich immer son schönet
Sprachgefühl im Magen.
Reporter: Sprachgefühl? Im Magen?
Dr. Antonia: Jau, schon alleine dat Wörtken Pommes. Wie dat klingt. So lecker satt. Pommfritz
geht natürlich auch. Is aber schon wat vornehmer.
Reporter: Ja, sehr vornehm. Und reizt Sie sonst noch was an der
Frittenbude?
Dr. Antonia: Jau, die Fritten auch. Und dann diese Beilagen.
Reporter: Welche Beilagen?
Dr. Antonia: Na, diese ganzen Beilagen. Und die ihre Dialoge, die lass
ich mich auch immer aufe Zunge zergehen.
Reporter: Die Dialoge?
Dr. Antonia: Klar. Wenne zum Beispiel Pommes hols. Dann gibt dat ja
nich nur die Pommes. Da gibt et dann immer auch dat Magonese- Gespräch.
Reporter: Magowas?
Dr. Antonia: Dat Majonäse-Gespräch. Kenn Se nich, Herr Reporter? Dat
geht so: Ich sach: Zweima Pommes. Dann fracht die: Mit Majo? Dann
sarrich: Eima mit und eima mit ohne.
Reporter: Mit ohne?
Dr. Antonia: Jau, wir im Revier geben den Ohne gerne noch son Mit mit.
Weil dat Ohne ohne son Mit so alleine wär.
Reporter: Das klingt aber kompliziert.
Dr. Antonia: Isset aber nich.
Reporter: Was sagen Sie zum Beispiel, wenn Sie ohne Ihren Mann an Ihre
Bude gehen?
Dr. Antonia: Muss ich denn mein Mann, den Queri, nach überall mitnehm?
Reporter: Ist ja nur ein Beispiel.
Dr. Antonia: Na, gut. Wat ich dann sach, wenn ich den nich mitnehm?
Reporter: Ja.
Dr. Antonia: Dann sarrich: Also, heute komm ich ma mit ohne mein Mann.
Reporter: Natürlich. Und nimmt Ihr Mann Majonäse?
Dr. Antonia: Den hab ich doch gaa nich bei. Ich bin doch mit ohne den
anne Bude gekomm.
Reporter: Stimmt ja. Und wenn er nicht da ist, nimmt er auch keine
Majonäse. Ich übrigens auch nicht. Ich will nur eine Currywurst.
Dr. Antonia: Schaaf oder mittel?
Reporter: Schwein. Schaf mag ich nicht.
Dr. Antonia: Ich lach mich kaputt über Sie Ihre Scherze, Herr Reporter.
Ich hab Sie doch nur gefracht, ob Se Ihre Körriwurst schaaf oder
mittelschaaf ham wolln.
Reporter: Und was wäre, wenn ich sie überhaupt nicht scharf mag?
Dr. Antonia: Geht nich. Körriwurst gibt et entweder echt schaaf oder
mittel. Labberich hamwer nich.
Reporter: Und wenn ich meine Currywurst noch schärfer als scharf haben
möchte?
Dr. Antonia: Dann sagen Se ganz eimfach: Frollein, könn Se bissken
nachwüazn? Dann sagt dat Frollein vonne Pommesbude: Marrich doch glatt.
Reporter: Vielen Dank
, Frau Dr. Antonia, für dieses mittelscharfe
Interview. Was würde ich mit ohne Sie nur machen
.
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Rainer Bonhorst
gebürtiger
Bayer (Nürnberg), aufgewachsen in Essen, rief als
stellvertretender Chefredakteur der WAZ die Reviersprachforscherin Dr.
Antonia Cervinski-Querenburg als
wöchentliche Zeitungskolumne ins Leben. Ihr geistiges Vorbild war
Kumpel Anton. Rainer Bonhorst ging später zurück nach Bayern als
Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen. Er starb am 21. September 2025.
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